Solides Ergebnis der Dienstleistungsgruppe in teilweise schwierigem Umfeld

11. Jul 2012

Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH verbindet Dienstleistungen in der Stadt: Stabiles Ergebnis der Stadtwerke / VBK konnte Fahrgastzahlen und Fahrgeldeinnahmen erneut steigern / Rheinhäfen mit Schiffsumschlag auf hohem Niveau

Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH verbindet Dienstleistungen in der Stadt: Stabiles Ergebnis der Stadtwerke / VBK konnte Fahrgastzahlen und Fahrgeldeinnahmen erneut steigern / Rheinhäfen mit Schiffsumschlag auf hohem Niveau

„Die Serie solider und stabiler Ergebnisse konnte bei der KVVH – Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH auch im Jahr 2011 trotz zum Teil schwierigem Umfeld fortgesetzt werden“, so der Geschäftsführer und Sprecher der Unternehmensgruppe, Harald Rosemann, bei der diesjährigen Bilanzpressekonferenz. Es gelang dem Konzern wieder, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften.  

Das Wirtschaftsjahr 2011 konnte bei einem operativen Konzernumsatz von über 530 Millionen Euro (ohne Stromhandel) mit einem Gesamtergebnis von plus 2,4 Millionen Euro abgeschlossen werden. „Neben diesem positiven Ergebnis war es wiederum möglich, die Jahresfehlbeträge der Tochtergesellschaften VBK - Verkehrsbetriebe Karlsruhe, KASIG - Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft und KBG - Karlsruher Bädergesellschaft auszugleichen“, unterstrich Geschäftsführer Rosemann. Der Verlustausgleich zeige erneut, dass die Holdingstruktur der KVVH mit Nutzung des steuerlichen Querverbundes vorteilhaft ist.

Das Investitionsvolumen der Gruppe betrug im Jahr 2011 110 Millionen Euro. Dabei wurden 44 Millionen Euro bei den Stadtwerken, 20 Millionen Euro bei den Verkehrsbetrieben, 36 Millionen bei der KASIG, 2 Millionen bei den Rheinhäfen und 8 Millionen Euro bei der KVVH selbst investiert. Mit fast 2.500 Mitarbeitern, davon allein über 150 Auszubildende, gehört die KVVH-Gruppe nach wie vor zu den großen Arbeitgebern in der Fächerstadt.


Stadtwerke: Stabiles Ergebnis trotz weniger Heizenergieabgabe

Eine wichtige Grundlage für das positive Jahresergebnis der KVVH bildete wiederum das Ergebnis der Stadtwerke. Sie erzielten einen Jahresgewinn von 22,5 Millionen Euro. Er liegt damit allerdings um 2,8 Millionen Euro unter dem Vorjahr, was in erster Linie die Folge erheblicher Abgaberückgänge bei den temperaturabhängigen Heizenergien Erdgas und Fernwärme aufgrund extrem milder Witterung im Jahr 2011 war. So verringerte sich die Erdgasabgabe zu Heizzwecken um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2010, die Fernwärmeabgabe ging um 14,6 Prozent zurück. „Der Grund hierfür war ein deutlich zu warmes Jahr. Es reiht sich ein in den Kreis der fünf wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen in Deutschland im Jahr 1881. Zum ersten Mal waren die Monate des Frühjahres und gleichzeitig auch des Herbstes durch extrem milde Temperaturen gekennzeichnet“, erläutert Rosemann.  
Dem Wettbewerb auf dem Strom- und Erdgasmarkt, der von einzelnen Anbietern zunehmend mit unseriösen Praktiken betrieben wird, begegneten die Stadtwerke mit neuen Angeboten. So konnten vor allem Online-Strom und Online-Gas, mit Selbstablesung und Rechnungsstellung direkt über das Internet, erfreuliche Zuwächse verzeichnen. Auch das neue Ökostrom-Angebot NatuRonline ist seit Juni 2011 erfolgreich.

Der Ausbau der Fernwärmeversorgung in Karlsruhe war 2011 ein Schwerpunkt des Unternehmens. Die anvisierten Ziele beim Anschluss neuer Kunden konnten deutlich übertroffen werden. Die Planungen für die Dritte Fernwärme-Hauptleitung und den Ausbau in Knielingen und Neureut wurden vertrieblich durch eine intensive Akquise begleitet. „Die Stadtwerke sehen es in der Unternehmensentwicklung als wichtiges strategisches Ziel, durch große Investitionen nachhaltig und konsequent die Fernwärme als eine umweltfreundliche und klimaschonende Wärmeversorgung in Karlsruhe auszubauen und daneben auch zukünftig ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, so Rosemann. Fernwärme ist durch ihre Erzeugung im so genannten Kraft-Wärme-Koppelbetrieb, gemeinsam mit der Abwärmenutzung aus dem Raffinerieprozess, die CO2-beste Heizenergie, die den Kunden in der Fächerstadt zur Verfügung gestellt werden kann.

Nach dem Umweltpreis des Landes im Jahr 2010 wurde den Stadtwerken Karlsruhe eine weitere besondere Auszeichnung zuteil: Sie vertraten Deutschland als nationaler Gewinner beim so genannten EMAS-Award 2011 in Krakau und wurden hierfür vom Bundesumweltminister geehrt. Der EMAS-Award ist eine Auszeichnung für Unternehmen, die sich kontinuierlich für eine Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes einsetzen und sich im Umweltmanagement besonders auszeichnen.


VBK: Fahrgastzahlen und Beförderungserlöse sind weiter gestiegen  

Auch im Jahr 2011 hat sich der öffentliche Personennahverkehr in Karlsruhe einmal mehr gut entwickelt: Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) konnten die Zahl der beförderten Personen im Geschäftsjahr 2011, verglichen mit dem hohen Niveau von 2010, noch einmal steigern. Die Fahrgastzahl inklusive den schwerbehinderten Fahrgästen stieg auf 114,4 Millionen (Vorjahr: 112,8 Millionen), 1,4 Prozent mehr als im Jahr 2011. Die Betriebsleistung der VBK lag 2011 wegen etwas weniger umfangreicher Schienenersatzverkehre bei 13,2 Millionen Wagenkilometern (Vorjahr: 13,4 Millionen) und damit wieder auf dem Niveau des Jahres 2009. Die Betriebsleistungen auf der Schiene blieben im Vergleich zum Vorjahr mit 9,1 Millionen Wagenkilometern konstant, im Omnibusverkehr sanken sie mit 4,1 Millionen Wagenkilometern (Vorjahr: 4,3 Millionen) geringfügig.

Die Beförderungserlöse nahmen im Jahr 2011 deutlich zu. Sie betrugen 70 Millionen Euro (Vorjahr: 63 Millionen Euro). Verantwortlich für den Zuwachs waren die allgemein gestiegene Fahrgeldeinnahmen im Bereich des Verkehrsverbunds KVV sowie die außerperiodische Zahlung von staatlichen Ausgleichsmitteln.  

„Die Steigerungsrate der Fahrgastzahl bei den VBK liegt deutlich über dem Bundestrend von 0,7 Prozent. Das zeigt, dass sich der ÖPNV in Karlsruhe auf dem Kurs befindet, den die Fahrgäste erwarten“, sagt VBK-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza.


Rheinhäfen: Schiffsumschlag auf hohem Niveau – bestes Ergebnis

Bei den Rheinhäfen ist der Schiffsumschlag von zuvor 6,1 auf 6,0 Millionen Tonnen leicht zurückgegangen. Grund hierfür war die fast einmonatige Sperrung des Rheins wegen der Havarie des Tankers „Waldhof“ an der Loreley im Januar und Februar, sowie zwei Niedrigwasser-Perioden. Erhöht haben sich jedoch im Jahr 2011 die Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung. Auch der Umschlag im Schienengüterverkehr der Rheinhäfen entwickelte sich weiter positiv: Hier ist ein Plus von fast 40 Prozent zu verzeichnen. Auf Erfolgskurs ist wie im Vorjahr die Entwicklung beim Fahrgastschiff, dessen Gesamterlöse um 24 Prozent zunahmen. Im Jahr 2011 konnte daher mit einem Jahresgewinn von knapp 800.000 € das beste Ergebnis in der Firmengeschichte erzielt werden.

„Die Binnenschifffahrt und damit die Karlsruher Rheinhäfen sind nicht nur ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Stadt und die ganze Region, sie haben auch enorme Effekte für die Umwelt und den Klimaschutz: Wenn man die Menge des Schiffsumschlags der Rheinhäfen im Jahr 2011 auf der Straße transportiert hätte, wären hierfür rund 300.000 LKW nötig gewesen“, so die Hafengeschäftsführerin Patricia Erb-Korn.


Karlsruher Bädergesellschaft: 1200 Besucher am Tag im Europabad

Der positive Trend bei der KBG-Karlsruher Bädergesellschaft setzte sich im Jahr 2011 weiter fort. Die Gesamtbesucherzahl des Europabades konnte gegenüber dem Vorjahr um rund drei Prozent auf insgesamt über 440.000 Besucher gesteigert werden. Bezogen auf 364 Öffnungstage sind dies durchschnittlich 1.200 Besucher am Tag. Die gestiegenen Besucherzahlen in Verbindung mit einer durchgeführten moderaten Tarifanpassung trugen zu einem verbesserten Ergebnis der Bädergesellschaft bei. „Ein Bad wie das Europabad Karlsruhe lebt auch davon, dass sich sein Angebot an der weiteren Entwicklung auf dem Freizeitbadsektor und im Saunabereich orientiert. Nur durch ständig neue Attraktionen kann das Besucherinteresse immer wieder neu geweckt werden,“ unterstreicht der Bäder-Geschäftsführer Oliver Sternagel. Dieser Tatsache soll im Jahr 2012 durch den Bau einer besonders attraktiven und im hiesigen Raum noch nicht vorhandenen Erlebnis-Außensauna sowie dem Bau einer „Raketenstart-Turborutsche“ Rechnung getragen werden.


Fächerbad Karlsruhe GmbH: Besucherzahlen konstant

Das Fächerbad konnte auch nach fast 30 Betriebsjahren mit seiner sport- und familienorientierten Ausrichtung die Besucherzahlen konstant halten. Im Geschäftsjahr erfolgten verschiedene Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen. Sie betrafen die Saunatechnik, den Saunaaußenbereich sowie die Heizungsanlage.
Darüber hinaus wurde in enger Abstimmung mit dem Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft der Stadt Karlsruhe ein Architektenwettbewerb zur weiteren Entwicklung des Fächerbades eingeleitet. Der Wettbewerb enthält als wesentliche Schwerpunkte die Erweiterung des Fächerbads zum Kombibad durch ein 25 m Becken mit Cabriodach, die Sanierung und den Umbau von bestehenden Funktionsbereichen sowie die zukünftige Neukonzeption der Saunalandschaft.


KASIG – Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft: Fortsetzung der Bauarbeiten an der Kombilösung

Im zweiten Baujahr der Kombilösung wurden die Bauarbeiten an den unterirdischen Haltestellen durch die Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen Alpine Bau Deutschland AG, Beton- und Monierbau GmbH (BEMO), Universale Grund- und Sonderbau (GSB) und FCC Construccion fortgesetzt. In den südlichen beziehungsweise nördlichen Bereichen der unterirdischen Haltestellen Europaplatz, Lammstraße und Kronenplatz wurden die Bohrpfähle eingebracht und die Düsenstrahlsohlen hergestellt. Anschließend wurde nach der Dichtigkeitsprüfung mit dem Bau des so genannten Halbdeckels begonnen, so dass die Seiten, an denen die Arbeiten fortgesetzt werden, wechseln können und danach die Oberfläche weitgehend geschlossen ist. In keinen Plänen verzeichnete Mauerwerke und alte Gewölbe sowie bislang unbekannte Leitungen im Bereich der Baufelder Lammstraße und Kronenplatz haben zusätzliche Planungs- und Bauzeit in Anspruch genommen.

Die Gesamtkosten des Projekts liegen nach der Aktualisierung vom September 2011 bei 640,8 Millionen Euro. Die Kosten für den Bau des Stadtbahntunnels belaufen sich auf 452 Millionen Euro, für die Umgestaltung der Kriegsstraße werden Kosten in Höhe von 188,9 Millionen Euro erwartet. Die Finanzierung des Projektes ist gesichert. Der Bund und das Land Baden-Württemberg beteiligen sich an den förderfähigen Kosten zu 80 Prozent. Die Europäische Investitionsbank steht zur Projektfinanzierung zur Verfügung.


Ausblick

Starken Einfluss auf die Ergebniserwartung der KVVH im aktuellen Jahr haben wiederum die wirtschaftlichen Entwicklungen ihrer einzelnen Tochtergesellschaften. Maßgeblich hierfür ist insbesondere, dass sich die Stadtwerke weiterhin im Wettbewerb auf dem Energiemarkt erfolgreich behaupten. Nach den witterungsbedingten Mengenverlusten bei den Heizenergien im Jahr 2011 wird wieder von einer Normalisierung des Absatzes bei Fernwärme und Erdgas ausgegangen.

Im Investitionsbereich sehen die Stadtwerke vor allem in einem konsequenten weiteren Fernwärme-Ausbau gute Chancen, in Sachen Klima- und Umweltschonung in Karlsruhe weiter voranzukommen. Hierzu gehört der Bau der Dritten Hauptleitung in Richtung Oberreut bis 2014 genauso wie der weitere Ausbau in der Südoststadt und der Fernwärmeversorgung Nord in Knielingen und Neureut.

Die VBK rechnen im Jahr 2012 mit einer Stabilisierung der Fahrgastzahlen auf dem hohen Niveau des Jahres 2011. Dabei werden allerdings die Kosten, vor allem aufgrund der gestiegenen Preise für Fahrzeug- und Streckenausrüstungsgegenstände sowie für Strom etwas stärker ansteigen als die Einnahmen. Im Bereich des weiteren Streckenausbaus stellt die Inbetriebnahme der Südostbahn eine erfreuliche Ergänzung und Ausweitung in der Entwicklung des ÖPNV in Karlsruhe dar.


Die KASIG weitet ihre Tätigkeiten im Jahr 2012 weiter aus. Im Laufe des Geschäftsjahres werden die eingeleiteten Baumaßnahmen fortgesetzt und neue Projekte in Angriff genommen.

Die Rheinhäfen rechnen im Jahr 2012 insgesamt wieder mit einem positiven Ergebnis. Dabei wird der sich abschwächende Welthandel das Wachstum im Containersegment etwas bremsen. Das Stahl- und Kohlesegment wird unter dieser Verlangsamung ebenfalls leiden. Hingegen zeigt sich die Transportnachfrage nach Mineralölprodukten positiv.


Fazit:

  • Solides Ergebnis im Konzern  
  • Stabiles Ergebnis des Versorgungsbereichs trotz starkem witterungsbedingten Abgaberückgang und intensivem Wettbewerb auf den Energiemärkten  
  • Verlustausgleich innerhalb der Holding zwischen Versorgung, Verkehr und Bäderbereich wieder gelungen
  • Stabilisierung der Fahrgastzahlen und Fahrgeldeinnahmen bei den VBK
  • Leicht rückgängiger Schiffsumschlag bei den Rheinhäfen und gestiegene Einnahmen aus dem Bereich Vermietung und Verpachtung

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